Eine Abdichtungs­massnahme der Doppelwand – Die "Schwarze Wanne": Abdichtung der gesamten Außenflächen

Neben der „Weißen Wanne“ ist die „Schwarze Wanne“ unter den Fachleuten Begriff für einen wasserdichten Keller.

Vor der Ausführung ist in jedem Fall wieder der Lastfall vom Planer vorzugeben. Sofern Kellerräume über die normalen Möglich­keiten hinaus genutzt werden, können hochwertige Abdichtungs­maßnahmen bei z.B. den Lastfällen gegen aufstauendes Sickerwasser eine sichere und dauerhafte Lösung bieten.

Zum einen ist die kapillare Feuchtig­keitsaufnahme des Betons unterbunden und der Wassertransport in das Gebäude unterbrochen. Zum anderen kann die Bewehrung oder die Risse­sicherung unter bestimmten Umständen reduziert werden.

Das Ergebnis ist im Regelfall ein verbessertes Raumklima, das eine hochwertige Nutzung von Kellerräumen als z.B. Archiv- und Computerräume ermöglicht.

Weiße und schwarze Wanne
"Weiße Wanne" (links) gegenüber einer "Schwarzen Wanne" (rechts)
Abdichtung der gesamten Außenflächen
"Schwarze Wanne"
Abdichtung der gesamten Außenwandfläche,
z. B. Dickebeschichtung o. Ä.

Beschreibung der Abdichtungs­maßnahme

1. Stoffe

Für Abdichtungen gegen von außen drückendes Wasser sind Stoffe nach der DIN 18195 zu verwenden. Sie müssen rissüberbrückend, haftfest, beständig gegen Alterung, Wasser und alle im natürlichen Erreich vorkommenden Aggressivstoffe bis zum Grad 2 stark angreifend nach DIN 4030 sein. Sie müssen eine bauaufsichtliche Prüfung aufweisen.

Die Abdichtung ist in der Regel auf der dem Wasser zugekehrten Bauwerksseite anzuordnen und sie muss eine geschlossene Wanne bilden oder das Bauwerk allseitig umschließen.

Ansonsten gelten die in der DIN 18195 – 6 Ausgabe 2000 – 08 aufgeführten Bemessungs- und Ausführungsgrundlagen.

2. Sauberkeitsschicht

Die Sauberkeitsschicht, mindestens B 15, 10 cm dick mit Spezialschlämme vorgrundieren. Frisch-in-frisch-Dickbeschichtungen in zwei Arbeitsgängen rissüberbrückend, druckwasserdicht abdichten.

Vor Einbau der Stahlbetonplatte ist die Abdichtung mit PE-Folie abzudecken und mit einer Schutzschicht aus Estrich zu versehen. Diese Schutzschicht an den Seiten auf Null auslaufen lassen.

3. Rissüberbrückende Abdichtung

Zunächst sind die Wandflächen und Fundamentvorsprünge von losen Betonteilen zu befreien. Bankettekanten sind von Bauschutt und Erdreich zu befreien und mit einem Voranstrich zu grundieren. Tiefe Fugen und Risse sowie die lotrechten Stoßfugen sowie die Eckausbildungen sind mit einem flexiblen Sperrmörtel zu verschließen. Anschließend wird eine zumindest zweilagige Dickbeschichtung aufgespachtelt.

Die Einlage eines Glasseidengewebes ermöglicht eine besondere Sicherheit bei der Einhaltung der Schichtdicke. Die Mindesttrockenschichtdicke muss 4 mm betragen.

Alle Eigenschaften werden nach vollständiger Abbindung und Durchtrocknung erreicht.
Erst dann dürfen die weiteren Schutzmaßnahmen erfolgen.

4. Schutzabdeckung

Dickbeschichtungen müssen dauerhaft elastisch sein. Sie wirken deshalb auch langfristig rissüberdeckend. Soweit für das jeweilige Dichtsystem verlangt, sind die abgedichteten Stellen vor dem Verfüllen gegen mechanische Beschädigungen zu sichern.

Darüber hinaus sollte jeder Baukörper, der z.B. in einer Dickbeschichtung ausgeführt ist, gegen ein e Punktbelastung und bei der Verfüllung gegen Erdsetzung (Baustoffreste/Steine) geschützt sein.

Die erste Schicht sollte im Regelfall aus einer Gleitfolie bestehen. Diese Folie wirkt bei der Setzung des Füllbodens als Gleitfläche und verhindert das Abreißen der Dickbeschichtung infolge von Setzungen der Baugrubenverfüllung.

Die zweite Schicht ist z.B. eine Noppenbahn, die als vollflächige Dränschicht wirkt.

Die dritte Schicht ist fast immer ein filterstabiles, textiles Filtervlies und verhindert das Zuschlämmen der Dränschicht.

5. Spezielle Durchführungssysteme

Ver- und Entsorgungsleitungen müssen so durch Wände und Sohlen geführt werden, dass ihre dauerhafte Funktion gewährleistet ist.
Wie dicht ein Gebäude bleibt, entscheidet sich nicht selten bei Durchdringungen.

Immer wieder wird festgestellt, dass eindringende Feuchtigkeit an „herkömmlich eingemörtelten“ Rohren folgenschwere Bauschäden verursacht. Sanierungsmaßnahmen sind dann nur mit hohem technischem Aufwand und mit hohen Kosten verbunden.

Die Doppelwandhersteller bieten daher bereits alle Hauseinführungen, Kabeleinführungen sowie alle sonstigen Anwendungsfälle wie Brandschutz usw. mit einem eingebauten System an.

Sofern die Planungen bei der Herstellung nicht berücksichtigt wurden, bieten die Systemhersteller Möglichkeiten der nachträglichen sicheren Rohrdurchführung an.

6. Dränage

Bei z.B. im Lastfall „nicht-stauendes Sickerwasser“ kann durch Anordnung eines fachgerechten Dränsystems nach DIN 4095 und durch geeignete Ab­dichtungs­maßnahmen ein dauerhafter Schutz vor Feuchtigkeit erreicht werden.

Zusammen mit der senkrechten Sicker- und Filterschicht, wie im Absatz „Schutz­abdeckung“ beschrieben, führt sie das Wasser der Dränleitung zu.

7. Druckwasserdichte Lichtschächte

Zunehmend werden Grundstücke mit drückendem Wasser zur Wohnbebauung genutzt. Auch hier können Kellerräume mit Wohnraumcharakter geschaffen werden. Oft lassen sich diese Wünsche nur mit Lichtschächten realisieren.

Vorraussetzung für einen dichten Licchschacht ist der druckwasserdichte Entwässerungsanschluss mit einem notwendigen Sicherheitsabstand zur angrenzenden Kellerwand.

Ebenso bieten Systemhersteller druckwasserdichte Lichtschächte mit geschlossenem Boden für druckwasserdichte Montage an weißen oder schwarzen Wannen mit geeigneten Prüfzeugnissen an.

Mit einer dauerhaft dichten Anbindung an den Baukörper durch geeignete Dichmassen können wirtschaftlich günstige Lösungen erzielt werden.

8. Korrosionsschutz

Allgemeines
Für den vorbeugenden baulichen Korrosionsschutz gelten für die Doppelwände die gleichen Regelungen wir für reine Ortbetonwände.

Ausnahmen
Für werkseitige Fertigung im Bereich Achsmaß/Achsabstand gelten für bestimmte Anforderungen Sonderbestimmungen nach DIN 1045 Teil 10, Korrosionsschutz. Insofern kann herstellerbedingt ein Achsmaß von 3,00 cm oder die Ausführung in B 35 notwendig werden.
Im jeweiligen Fall beim Herstellerwerk nachfragen.

Weitere Möglichkeiten der

Abdichtung

Neben der Abdichtung der gesamten Außenflächen gibt es noch weitere Abdichtungsmöglichkeiten.

Klicken Sie für mehr Informationen dazu einfach auf das gewünschte Feld:

Abdichtung der
äußeren Elementfugen

Abdichtung
des Ortbetonkerns

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